Gerade in der heutigen Zeit des Digitalismus, des Internets und des Online-Lebens,  kommt es oft vor, dass übermäßiger Konsum dieser Güter zu einem Suchtverhalten führen kann. Das heißt natürlich nicht, dass das Internet keine Vorteile bietet. Doch wie bei allen anderen Dingen ist eine Überladung stets schädlich. Digitaler Minimalismus: In diesem Beitrag erfährst du, wie du eine Pause machen kannst, ohne gänzlich auf digitale Güter zu verzichten.

Kontrolle statt Verzicht: Wie digitaler Minimalismus zu verstehen ist

Damit man seinen Weg in den digitalen Minimalismus einschlagen kann, muss man vorher einige Aspekte beachten. Minimalismus bedeutet, dass eine Sache in geringen Mengen aufgenommen bzw. praktiziert wird. Der Begriff minimal bezeichnet die geringste Form bzw. Menge von etwas. Viele machen nämlich den Fehler, dass sie, wenn sie etwas reduzieren möchten, komplett darauf verzichten, anstatt kontrolliert damit umzugehen. 

Das Problem bei einem Verzicht besteht vor allem darin, dass die Rückfallquote sehr hoch ist. Man nimmt sich vor, nicht mehr am Handy zu sein oder Ähnliches. Tatsache ist aber, dass die meisten in einer modernen Gesellschaft so sehr an digitale Elemente gewöhnt sind, dass sie bei einem kompletten Verzicht sofort einen Rückschritt machen. 

Eine Form der Kontrolle ist, dass man wichtige Aspekte des alltäglichen Lebens wie die Informationsbeschaffung auf klassischem Wege umschaltet. So kann man in Bezug auf Nachrichten und News wieder Zeitungen oder Zeitschriften nutzen. 

Außerdem wäre es hilfreich, wenn man Freunde und Familie darauf aufmerksam macht, dass man dem technischen Leben entsagt und sie Rücksicht nehmen sollten.

Wie übt man die Kontrolle?

Wie bereits erwähnt, ist Kontrolle besser als ein gänzlicher Verzicht. Das liegt unter anderem daran, dass gewisse Dinge online besser funktionieren als im realen Leben. So kann man mit einem Handy ganz schnell den Notruf verständigen, die Polizei rufen oder Feuerwehr und Krankenwagen. Damit du eine harmonische Balance zwischen der Technik und dem technik-freien Leben schaffen kannst, beherzige die folgenden Ratschläge.

Wie in der Kindererziehung gilt: feste Zeiten einführen

Was man bei kleinen Kindern macht, nämlich eine feste zeitliche Begrenzung für Konsumgüter wie Smartphone, Tablet und Playstation einzuführen, sollte man auch bei sich selbst praktizieren und sich dahingehend erziehen. Beispielsweise könnte man in Sachen digitaler Minimalismus für die Beantwortung von Nachrichten von Freunden und Familie feste Zeiten nehmen, so dass sich auch die anderen daran gewöhnen können.

Bei E-Mails zum Beispiel kann man zwei Zeiten aussuchen: jeweils morgens und abends. Wer besonders viele E-Mails erhält, könnte Autoresponder nutzen. Denn gerade für das E-Mail-Postfach gilt, dass eine Reizüberflutung nicht selten vorkommt. Wichtige E-Mails, die man verpasst hat, Termine, die man nicht wahrnimmt, Zahlungserinnerungen. All das sind Aspekte, die  sich im Unterbewusstsein festsetzen und einem keine Ruhe geben. Wenn diese jedoch abgearbeitet sind, herrschen keine schwebenden Verpflichtungen.

Nicht stören / Fokussieren in den Benachrichtigungen einstellen

Das ständige Piepen oder Vibrieren, Minute für Minute. Wer kennt es nicht? Manch einem macht das nichts aus, doch auf der anderen Seite stellt man sich beim Hören des Klingeltons oft die Frage: Ist das jetzt wichtig oder nicht? Das unterbricht die Konzentration erheblich. Stelle daher deine Benachrichtigungen aus oder aktiviere auf deinem Smartphone die Nicht-stören-Funktion.
Das gilt für alles, wofür du gar keine Informationen haben willst. Bei wichtigen Anrufen bzw. Benachrichtigungen kannst du spezielle Klingeltöne einstellen, sodass du vorab informiert bist.

Damit du bei kleinen Erledigungen nicht immer unterbrochen wirst, ist es sinnvoll, das Smartphone ab und an mal zu Hause zu lassen. Ansonsten schalte den Flugzeugmodus ein, damit du weiterhin ungestört bist.

Regelmäßige Pausen sind das A und O

Wenn dich die Langeweile überkommt und der Alltag dich stresst, ist die Nutzung von Spielen nicht wirklich produktiv. Nutze diese freie Zeit für Dinge, die auf deiner To-do-Liste stehen. Und wenn du Erholung brauchst, so unternehme einen kurzen Spaziergang oder mache einen Power-Nap. Lies ein Buch, was du schon immer lesen wolltest und lass Ruhe und Entspannung einkehren. So wird digitaler Minimalismus gelebt.

Letztlich ist es wichtig, dass du einen Tag in der Woche reservierst, an dem du mit Technik nichts zu tun hast. Keine Chats, Anrufe oder Video-Calls. Dieser eine Tag gehört dir und du kannst dich vollständig erholen.